Mittwoch, 10. August 2011

Rückkehr

So, hier melden wir uns wieder nachdem wir nunmehr 4 Monate wieder ZURÜCK sind. Entschuldigt, dass der letzte Bericht über unsere Reise so lange auf sich hat warten lassen. Wir sind ja öfters von Euch ermahnt worden. Aber nun haben wir ihn ENDLICH hochgeladen (s.u. Pokhara) und die Bilder hier auf dem Blog verlinkt.
Wie unsere Rückkehr am 06. April 2011 verlief wissen ja die meisten von Euch schon. Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Ich hatte mir eine Lebensmittelvergiftung zugezogen, verbrachte schreckliche Stunden im Flieger und als wir gelandet waren wurde es nicht besser. Letztendlich musste ich mit dem Rollstuhl aus dem Flugzeug geholt werden und mit dem Krankenwagen ins Flughafenkrankenhaus gebracht werden, wo ich den halben Tag verbrachte. Weiter will ich nicht darauf eingehen und ehrlichgesagt hab ich von diesem Tag nicht sehr viel mitbekommen.
Was ich allerdings noch weiß ist, dass ganz viele liebe Menschen am Flughafen auf uns gewartet haben und sich über unsere Rückkehr gefreut haben. Vielen Dank!!!! :-) Es tut mir leid, dass ich mich kaum zur Begrüßung aus dem Golfwagen erheben konnte, mit dem ich in den Abholbereich des Flughafens gefahren wurde.
In den kommenden Tagen ging es mir dann zum Glück allmählich besser und wir konnten uns nach und nach mit allen Verwandten und Freunden treffen und der Wiedersehensfreude frönen. :-)

Nun sind wir schon wieder mitten im Alltag. Vier Monate sind vergangen und es kommt uns vor, als ob die große Reise schon 10 Jahre zurückliegt. Wir erinnern uns noch verschwommen, dass da mal etwas war aber es ist wie in einem anderen Leben. Da ich schon 5 Tage nach der Rückkehr wieder arbeiten musste, befand ich mich erstaunlich schnell wieder im ganz normalen Alltagswahnsinn. Stefan hatte einen sanfteren Einstieg, verbrachte noch ein paar Wochen daheim und kam dann in den Genuss noch einmal für 3 Wochen Taiwan zu bereisen, bevor er vor 2 Monaten auch wieder mit Arbeiten begann.
Am Anfang zehrten wir noch von der Ruhe und Entspannung aus Nepal und ließen alles langsam angehen. Das Wetter hatte uns mit unter mehr als gebührend empfangen. Wochenlanger Sonnenschein. Wir hatten uns einige Sachen vorgenommen und setzten diese auch zunächst erfolgreich um. Aber wie es so ist: Die Zeit vergeht, man kommt zurück in den Trott und vor allem auch in den Terminstress. :-(

Aber nichtsdestotrotz genießen wir auch hier die Momente in der Natur, versuchen ab und zu immer mal wieder ein Wochenende in den Bergen zu verbringen und erinnern uns dann zurück an eine einzigartige, tolle, außergewöhnliche Zeit in unserem Leben:

UNSERE WELTREISE!!!!

 

ENDE!

Nepal – Pokhara (28.03.11 – 04.05.11)

Total erledigt kamen wir in Pokhara an und wurden dort mit Regen empfangen. Mit einem grandiosen Steak (ja wir waren zurück in der Zivilisation) feierten wir die erfolgreiche Beendigung der 2 wöchigen Trekkingtour.
Pokhara war einfach nur ein genialer Abschluss unserer Weltreise.
Die folgende Woche verbrachten wir unglaublich relaxed mit Sandra und Michi, den wir hier zufällig wiedergetroffen hatten.
Unsere Tage begannen mit einem ausgedehnten Frühstück (Stefan’s und mein Lieblingsfrühstücksplatz hatte nur 4 Tische und bot ein total leckeres Käsefrühstück: Käseomelette, geschmolzener Käse im Sandwich, sehr lecker gewürzte, gebratene Kartoffeln und Tomaten + Kaffee für insg. 1,30 €!!!!). Danach bummelten wir durch die Straßen und gingen shoppen, immer wieder unterbrochen durch ausgiebige Kaffee oder Teeplauschrunden. Im Gegensatz zum hektischen Kathmandu war Pokhara eine Oase. Am See gelegen und umringt von den Bergen genossen wir die letzten Tage unserer langen Auszeit. Die Sightseeing-Lust streiften wir getrost ab und lebten einfach nur so in den Tag hinein, um nochmal Energie für die bevorstehende Heimkehr zu sammeln. DSC07193 Sandra und ich machten ein Verwöhnprogramm. Ob Maniküre oder Pediküre, Massage oder Friseur. Wir ließen uns nichts entgehen und wurden für eine Woche Stammkunden einer kleinen nepalesischen Beautysalonbesitzerin. Man will ja schließlich auch wieder einigermaßen aussehen, wenn man nach Hause kommt. Fürs Haare schneiden, Färben und Glätten verbrachte ich einmal einen kompletten Tag im Salon. Unglaublich aber war. Aber wen störte es. Wir hatten ja Zeit. Alle Zeit der Welt – NOCH – stressig würde es in Deutschland noch früh genug werden. Wenn der Strom mal wieder ausfiel und die Haare trocknen mussten, dann passierte das halt an der Luft und dauerte etwas länger. Dafür bekam man dann aber wieder lecker Tee und lernte ganz nebenbei etwas über die hinduistischen Götter.
Natürlich konnten wir Pokhara nicht verlassen ohne die Peace-Pagode auf der anderen Seite des Sees erklommen zu haben. Also stellten wir uns an einem Tag tatsächlich morgens früh den Wecker und machten uns zu viert auf, ein Paddelboot zu mieten. Als wir dann im Boot saßen waren wir auf einmal zu fünft und der blinde Passagier weigerte sich vehement das Boot wieder zu verlassen. Also blieb uns nichts weiter übrig, als ihn mit auf die Seeüberquerung zu nehmen. Unserem neuen vierbeinigen Begleiter verpassten wir recht zügig den Namen “Moby Dog” und er stellte sich auch ganz gut an während wir in See stachen. Als wir unser Boot auf der anderen Seite festmachten wartete schon ein Nepali, der eine hohe “Sicherheitsgebühr" fürs Aufpassen auf Rettungsweste und Paddeln verlangte. Nicht mit uns, wir waren gerade 2 Wochen durch Nepal gewandert, da konnten wir auch zwei schwere Holzpaddel mit auf den Berg tragen. Der Typ blieb verdaddert zurück. Damit hatte er nicht gerechnet.
IMG_9149_b Bewaffnet mit Rettungsweste, Paddeln und Hund machten wir uns also an den Aufstieg. Durch das schwüle Wetter hatten wir ganz schön zu schnaufen. Oben angekommen gabs erstmal Ärger zwischen Moby Dog und dem Platzhund und wir waren ganz froh, dass wir die Holzpaddel zur Verteidigung dabei hatten. Ich glaube wir hatten den wettertechnisch schönsten Tag in Pokhara für unseren Ausflug gewählt und die Aussicht war herrlich. Blauer Himmel, schneebedeckte Berge, der See – ein Traum. Wir blieben eine Weile oben, machten ein Gruppenbild mit Hund und dann gings langsam wieder an den Abstieg. Als wir auf halbem Rückweg eine Pause machten, um an einem kleinen Stand einen Kaffee zu trinken, wurde es Moby Dog wohl zu langweilig und er schloss sich anderen Touristen an und erklomm erneut den Gipfel. So schnell waren wir abgeschrieben. :-(
Also paddelten wir alleine wieder zurück. Selber schuld.
Da es uns allen vieren sehr gut in Pokhara gefiel verschoben wir die Rückfahrt nach Kathmandu noch weiter nach hinten.
Aber einen Tag vor unserem Heimflug mussten wir uns dann doch losreisen und die beschwerliche Fahrt nach Kathmandu auf uns nehmen. Natürlich nicht ohne am Abend zuvor noch gebührlich Abschied zu feiern.Pokhara_Panorama1 Der letzte Tag in Kathmandu war irgendwie komisch. Ein ganz eigenartiges Gefühl. Wir wussten bald würde unsere große Reise, unser Traum zu Ende sein. Aber gleichzeitig freuten wir uns auch tierisch darauf unser Zuhause, unsere Familien und Freunde wiederzusehen. Wie würde es wohl werden, wieder in den Alltag zurückzukehren. Hatten wir uns sehr verändert in diesen 10 Monaten? Was hatte sich zu Hause verändert? Wir freuten uns tatsächlich ein bisschen auf den Alltag, wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Ich freut mich wahnsinnig wieder andere Klamotten anziehen zu können als ständig die Zip-off Hosen und gleichen T-Shirts.
Die letzten Stunden auf Reisen ließen wir langsam ausklingeln, bummelten durch die Straßen und besichtigten mit Michi eine Pagode.
Dann ging es zum Flughafen, der letzten Station unserer Reise, dem Ende unseres bisher spannendsten Lebensabschnitts.
VORBEI – Des öfteren hatte ich darüber nachgedacht, wie dieser Tag wohl werden würde. UND Nein, wir klammerten uns nicht verzweifelt an den Fluglotsen auf der Startbahn fest oder lagen heulend unter den Sitzen im Flughafengebäude. Natürlich wären wir gerne noch weitergereist, hätte die Möglichkeit bestanden. Aber wir fühlten uns wohl, wir freuten uns, wir waren nicht traurig. Wir hatten eine wundervolle, außergewöhnliche Zeit erlebt und alles mitgenommen, was die Welt uns zu bieten hatte und jetzt gingen wir zurück in UNSERE Welt zu UNSEREN Leuten und UNSEREN Sachen. Germany, Alemania, Deutschland wir kommen!

Freitag, 6. Mai 2011

Nepal – Annapurna Trekking Woche 2 (22.03.11 – 28.03.11)

Jeden Morgen wachten wir sehr früh auf. Ganz praktisch wenn man rechtzeitig auf dem Weg sein will um Strecke zu machen. Am nächsten Tag hatten wir es jedoch nicht eilig. Wir wussten, dass die Strecke von der km-Zahl her locker machbar sein würde, jetzt ging es nur noch darum, in kleinen Schritten an Höhe zu gewinnen, damit wir uns akklimatisieren konnten. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von den leckeren Bäckereien Manangs. Natürlich nicht ohne noch einmal einen Tagesvorrat Brownies einzukaufen.
IMG_8941 Die Aussichten waren mal wieder grandios, doch je höher wir kamen, desto frischer wurde es. In Yak Kharka fanden wir zum Glück ein Hotel mit einem Restaurant mit Glasfront, in das die Sonne schien und in dem wir uns somit wieder aufwärmen konnten. Sandra stieg zwar in einem anderen Hotel ab, kam jedoch am Nachmittag vorbei zum quatschen. Außerdem lernten wir Michi aus dem Allgäu kenne und zwei Neuseeländer und eine Australierin, die mit ihm unterwegs waren. Als die Sonne unterging wurde es ganz schnell wieder ganz kalt und so krochen wir schon früh in unsere Daunenschlafsäcke.
Am nächsten Tag gings dann nach Thorang Pedi, dem Ausgangspunkt für die große Passüberquerung. Nach und nach kamen alle unsere Wanderfreunde und quartierten sich bei uns im Gasthaus ein. Die Aufregung stieg. Mit Michi und Braden machten wir am Nachmittag noch eine Akklimatisierungswanderung zum HighCamp auf 4900m. Ich wollte vor allem sehen, wie denn die Bedingungen auf dem Weg zum Pass waren. Nachdem wir schon allerhand Berichte über gefährliches Glatteis gehört hatten wollte ich mir selbst einen Überblick verschaffen, damit ich wusste was in der Nacht auf mich zukommen würde. In knapp 45 min schafften wir den 400 Höhenmeter Anstieg zum Highcamp und ich war beruhigt, dass der Weg weitaus weniger schlimm war, wie ich befürchtet hatte. Nun freute ich mich mich sogar richtig auf die morgige Passüberquerung. Wir tranken noch eine heiße Schokolade im Highcamp und machten uns dann an den Abstieg.
Wir hatten uns zwar warm gelaufen aber im Gasthaus war es inzwischen richtig richtig kalt. Es gab keinen Ofen! :-( So bestellten wir viel warmen Tee und Suppe und diskutierten heiß mit den anderen darüber, wer denn nun Höhenkrank werden könnte morgen und ob alle die Passüberquerung schaffen.
IMG_9021 Wir gingen früh ins Bett. Trotzdem war das Aufstehen am nächsten Tag kein Leichtes. Bitterbitterkalt war es. Eigentlich wollte man nicht mal den kleinen Finger aus dem Daunenschlafsack herausstrecken. Aber es half alles nichts. Der gigantische Sternenhimmel, der uns vor der Tür erwartete machte uns ein kleines bisschen wacher. Wow. Wir stärkten uns mit einem Frühstück und packten dann unsere restlichen Sachen zusammen. Um 5:45 Uhr (wo war nur die Zeit geblieben???) begannen wir den Aufstieg zum Highcamp. Mit Gepäck dauerte es natürlich länger aber nach knapp einer Stunde sahen wir auch schon das Highcamp. Tatsächlich kam uns beiden der Aufstieg müheloser vor als am Abend zuvor. Naja wir waren ja auch noch frisch und voller Energie. So gönnten wir uns nur eine kurze Fotopause und verzichteten auf die leckere heiße Schokolade. Wir hatten ja noch etwas vor heute. Es ging auf den schmalen, etwas glatten Pfad, der aber mit Wanderstöcken ziemlich gut zu bewältigen war, durch den Schnee bergauf und immer weiter bergauf. Das Wetter war herrlich und wir hatten eine wunderbare Aussicht. Einfach fantastisch. Schon um 10 Uhr erreichten wir den Thorung La Pass auf 5416m Höhe. Natürlich wurden hier erstmal einige Fotos geschossen. Wir waren froh und glücklich, dass wir beide mal wieder keinerlei Anzeichen von Höhenkrankheit spürten. So blieben wir fast eine Stunde oben am Pass und machten noch ein zweites Frühstück und freuten uns mit den anderen, die nach und nach eintrafen. :-)
Nachdem es uns aber irgendwann trotz Daunenjacken ziemlich kalt wurde, machten wir uns dann doch an den Abstieg. 1800 Höhenmeter mussten wir nun wieder hinter uns lassen – unsere armen Knie. Vor ein paar Monaten hätte ich mit dem teilweise recht steilen Abstieg wahrscheinlich noch erhebliche Probleme gehabt, aber jetzt ging es erstaunlich gut. Ca. eine Stunde vor dem Zielort kamen wir an ein kleines Restaurant mit Terrasse und die Sonne schien so herrlich, dass wir uns entschlossen, dort eine Pause einzulegen. Wir bestellten Tee und Mittagessen und sobald die Wirtin in der Küche verschwunden war, zog der Himmel zu und auf einmal war es gar nicht mehr so gemütlich auf der Terrasse. Es windete und war plötzlich bitterkalt. Na prima. Da hatten wir uns was eingebrockt. Als das Essen nach einer Stunde auf den Tisch kam waren wir schon völlig verfroren und die gute Laune hatte der Wind auch schon längst weggeblasen. Schnell aßen wir die heißen Momos (gefüllte Teigtaschen) und machten uns auf den Weg nach Muktinath! 
IMG_9044 Im Dorf hielten wir Ausschau nach Michi und Claire, die unseren Rastplatz voraussehend schon nach einer Tasse Tee verlassen hatten, und hörten Sie dann tatsächlich schon von weitem von einer Dachterrasse rufen.  Einer Feier zu Ehren unserer bestandenen Passüberquerung konnte also nichts mehr im Wege stehen. 
Später kamen noch die Neuseeländer und auch Sandra an und jeweils war der Jubel groß und wir verbrachten einfach nur einen genialen Nachmittag und Abend. 
Am nächsten Tag schliefen wir dann lange aus und wanderten erst am Mittag los. Wir hatten beschlossen, die restliche Wanderung gemeinsam mit Sandra zu machen.  Die anderen wollten einige Etappen überspringen und mit dem Jeep fahren. 
Die erste Stunde auf der Strecke war ja noch ganz lustig, aber nachdem wir Mittag gegessen hatten wurde es irgendwie immer schlimmer. Leider wurde der Wanderpfad in den letzten Jahren zur Straße ausgebaut und somit brausten ständig Jeeps oder Motorräder an uns vorbei. Dabei wurden wir jeweils in eine riesengroße Staubwolke eingehüllt. So machte das keinen Spaß. Wir quälten uns etliche km und kamen schließlich irgendwann am Abend müde und erschöpft in Jomsom an. Wir beschlossen am nächsten Morgen um 7 Uhr ebenfalls in einen Bus zu steigen und die gesamte ausgebaute Strecke bis nach Tatopani zu überspringen. Zum Glück fanden wir ein schönes Hotel wo wir müde ins Bett fielen. 
Am nächsten Morgen stand unser Dreierteam pünktlich eine halbe Stunde vor Abfahrt am Busbahnhof bereit. Wir mussten jedoch mit Entsetzen feststellen, dass der Bus bereits ausverkauft war. Ohhhhh neeeein!!!! 
Die einzige Möglichkeit, die uns blieb, war mit einem anderen Bus bis nach Ghasa (auf halber Strecke) zu fahren und zu versuchen, von dort noch einen Bus oder einen Jeep nach Tatopani zu bekommen. Alles klar. Laufen wollten wir auf keinen Fall. Wir warteten also brav bis um 8 Uhr und fuhren dann mit einem alten, ausgedienten Bus los. Die Fahrt war sehr holprig und wackelig und kurz vorm Ziel wurden wir dann ausgebremst. Der Bus vor uns hatte einen Lenkschaden und konnte nicht mehr manövrieren. Nichts ging mehr. Keiner kam vorbei und eine baldige Reparatur schien auch fraglich. Der 7 Uhr Bus direkt nach Tatopani war übrigens plötzlich hinter uns und somit auch ausgebremst. Wir schauten uns das Spektakel eine Weile mit an und holten dann jedoch unsere Rucksäcke vom Dach, um den restlichen Weg zu Fuß zu gehen. Als wir gerade in den Ort einliefen und von weitem schon das Registrierbüro für Wanderer sahen, wurden wir auf einmal von allen Bussen überholt und standen letztendlich ganz weit hinten an einer riesigen Schlange, um uns in die Streckenbücher einzutragen. Nach und nach brausten die Busse wieder davon und wir versuchten herauszufinden, ob sich auch noch für uns eine Transportmöglichkeit nach Tatopani finden würde. Wir liefen bestimmt nochmal 2 km und kamen dann an einen kleinen Busbahnhof. Ein Jeepfahrer kam direkt auf uns zu und verkündete uns, dass wir mit ihm nach Tatopani fahren könnten. Der Jeep war schon voll, aber natürlich schaffte man es uns noch hineinzuquetschen. Das Gelächter war groß, als wir sahen, wer unter anderem schon drin saß: Michi und Hannah (die Neuseeländerin). Wir freuten uns, die beiden wiederzusehen und erfuhren das Braden und Claire zu Fuß gewandert waren. Als wir in Tatopani dann alle wiedertrafen, beschlossen wir kurzerhand den Nachmittag und die Nacht hier zu verbringen und erst am nächsten Morgen weiterzulaufen. Wir erkundeten gemeinsam das kleine Dorf, machten Kaffeeklatsch und genossen den Tag. 
IMG_9050 Am nächsten Morgen marschierten wir dann gemeinsam los. Es ging mal wieder steil bergauf. In Sikha hatten die anderen ihr Tagesziel erreicht, aber Sandra und wir beschlossen einfach nocheinmal ein Stückchen weiterzulaufen. Wir quatschen den ganzen Tag und so kam uns der stetige Anstieg gar nicht so anstrengend vor. Am Abend hatten wir nach einem Aufstieg von 1600 Höhenmetern tatsächlich Ghorepani erreicht. Und natürlich war es hier oben mal wieder bitterkalt. Wir gingen früh ins Bett, denn am nächsten Morgen wollten wir schon vor dem Frühstück den Poonhill besteigen. 
Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Morgens konnte man nicht einmal 20 m weit sehen, so dicht stand der Nebel. Ein wenig traurig verzichteten wir auf den Aussichtspunkt, für den wir extra hier hoch gelaufen waren und machten uns an den Abstieg. Meine Güte und was für ein Abstieg. Es galt ununterbrochen Stufen hinabzulaufen und bereits nach ein paar Hundert Höhenmetern waren wir alle völlig fertig und hatten zittrige Knie. Aber kein Ende in Sicht. So wurde die letzte Etappe fast noch zur anstrengendsten, denn wir hatten am nächsten Tag gewaltig Muskelkater. Zum Glück erreichten wir in Naja Pul, am Zielpunkt der Annapurna Runde, noch einen „Deluxe Express Bus“ nach Pokhara. Ich habe in meinem Leben noch nie etwas soooo kaputtes gesehen wie diesen Bus. Wir hingen in den zum Teil herausgerissenen Sitzreihen und wunderten uns, dass wir tatsächlich nach ein paar Stunden in Pokhara ankamen. Die 2-wöchige Wanderung war tatsächlich geschafft. Zum Schluss hatten wir nochmal richtig Gas gegeben und etliche km hinter uns gebracht. Es war grandios. Eine geniale Erfahrung. Wir hatten tolle Menschen kennengelernt und wunderschöne Landschaften durchwandert. Aber jetzt waren wir einfach nur KO, freuten uns auf eine Dusche, ein leckeres Essen und darauf, dass wir jetzt ausruhen konnten.